Gangpferde Zucht
IS Zucht II - Abstammung
Züchten heisst, Denken in Generationen . . .
„Es ist eine Kunst, gute Pferde heranzuzüchten, genauso wie ein Gedicht zu schreiben, ein Musikinstrument zu spielen oder ein Gemälde zu malen, man braucht Gefühl und Erfahrung“
Gunnar Bjarnason

1. Abstammung
Mit den ersten Pferden der Landnehmer vor über 1000 Jahren wurde die vielfältige genetische Grundlage für das Islandpferd nach Island gebracht. Zu den Vorfahren gehören vermutlich unter anderem:
- Germanenpferde (Equus scandinavicus - Protopyp I+II), Germanische Landschläge
- Keltische Kleinpferde (Equus celticus - Prototyp I+II+IV), Keltenponys überlebten nur im Norden von Island, wegen Luftfeuchtigkeit
- Nordlandpferde
- einzelne orientalische Typen
Anhand von Erbgut Analysen, speziell der Gangvererbung, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Lateralveranlagung mit englischen Pferden, den britischen Pacern, also Palfreys, mit Lateral-Genen auf die Insel kommt.
- Eigenart isländischen Pferde ist Fehlen der Kastanie an Hinterhand
- Diese Fehlbildung gibt es nur bei dieser lateralgehenden britischen Pferderasse
- Zeigt deutlich die Verwandtschaft zu den englischen Pacern
- Früher alles Postpferde, geritten und gefahren
- Heute Pacer und Gangpferde in USA
Dieses sogenannte DMRT3-Gen mit der Gen-Variante AA/A entscheidet über die Gangveranlagung und Gangqualität aller Gangpferde.
- Schalt-Nervenzellen im Rückenmark koordinieren Zusammenspiel der Beine
- Bei Dreigängern sind Beinpaare diagonalen starr verkoppelt
- Dieses Gang-Gen löst diese starre Kopplung auf
- So können diagonale Hufe trotz mittleren Tempos nacheinander auffussen
- Patentierter SynchroGait® Gentest beweist von Geburt an Lateralgang
In isolierter Reinzucht, ohne nennenswerte Einmischung anderer Rassen, hat sich über die Zeitspanne eines Jahrtausends ein überaus robustes, stabiles und leistungs- und vor allem tragfähiges mehrgängiges Kleinpferd entwickelt, das Islandpferd.
2. Zuchtberater
1788
Ólafur Stephensen versucht, der Pferdezucht eine gewisse Richtung zu geben.
1819
Die ersten Landesgesetzte, betreffend der Pferdezucht, treten in Kraft.
1825
Magnus, der Sohn Ólafur Stephensen schreibt über die Anpaarung von Gædingars.
1879
Die Kreisversammlung im Skagafjöður beschliesst eine Verbesserung der Zucht und empfiehlt die Kastration von Hengsten.
Theodór Arnbjörnsson frá Osi schreibt über diesen Beschluss das Buch „Hestur“.
1899
Der isländische Bauernverband Bf wird gegründet und kümmert sich von nun an um die Pferdezucht.
1901
Weitere Bestimmungen über die Pferdezucht sind z.B. ein Verbot von freilaufenden Hengsten über 1 ½ Jahren.
1902
Guðjón Guðmunsson erhält das Amt des Zuchtberaters für Nutztiere. Der Anfang der „Planmässigen Pferdezucht“ in Island ist erfolgt.
- seine Strategie bringt aber keine merkliche Verbesserung
1904
Gründung des ersten Pferdezuchtverbandes im Austur-Landeyjar.
1906
Erste Pferdezuchtschau des Bf auf Hof Þjórsártun in Südisland.
- 25 Hengste
- 70 Stuten
- Hengst Hreppa-Vindur, ZB Nr. 1 nimmt teil
- Stute Friða-Brunka, ZB Nr. 1 nimmt teil
1910- 1912
Ingimundur Guðmundsson †12 übernimmt von Guðjón Guðmunsson das Bf Zuchtberateramt.
1912 - 1920
Sigurður Sigurðsson führt das Bf Zuchtberateramt weiter.
1920 –1939
Theódór Arnbjörnsson studiert an der Agrarschule in Holar und Kopenhagen und wird Landeszuchtberater. Er ist, dank seiner guten Bildung und enormer Weitsicht, ein einflussreicher Wegbereiter der strukturierten Islandpferdezucht.
Er arbeitet ab 1906 an seinem Buch „Das Zuchtbuch des isländischen Pferdes“ und listet alle Daten und Ergebnisse auf.
- 1923 Gründung der isländischen Zuchtbücher
- Schaffung planmässiger Zucht, Prämie für jede, von Verbandshengsten, gedeckte Stute
- 1925 sind schon einige hundert Pferde katalogisiert
- Seiner Meinung nach genügt es einen Pferdetyp zu züchten
- Die leichteren zum Reiten und die schwereren zum Arbeiten
- Forciert die Gründung von Reitvereinen
1925
Erste Nachkommensschau auf Ríp im Skagafjörður.
1926
Im Zusammenhang mit der Zuchtarbeit werden neue Gesetze erlassen.
1931
Bf gibt das Buch „Hestar“ heraus, das heute noch Gültigkeit hat.
1939 – 1961
Gunnar Bjarnason †98 studiert Landwirtschaft in Hvanneyri und Kopenhagen und übernimmt vom verstorbenen Theodór Arnbjörnsson das Amt des Landeszuchtberaters.
Sein Auftrag, die Zucht von Arbeitspferden zu forcieren wird, durch die vermehrte Motorisierung, in Zucht von Reitpferden umgewandelt, die auch im Ausland vermarktet werden können.
- 1947 unterrichtet er in Hvanneyri in der Landwirtschaftsschule
- Begeistert junge isländische Schüler zur Reiterei
- Lanciert die Gründung des isländischen Reiterlandesverbandes LH
- Erarbeitet 1950 weltweit einzigartiges Zucht-Beurteilungssystem, Exterieur 100 / Reiteigenschaften 300 / Tempo 100 / Nachkommen 100
- Organisiert den Sleipnir-Pokal für Landsmotsieger „Hengst mit Nachkommen“, Pokal wurde 1945 in BG ersteigert, nach IS geschmuggelt
- Schreibt umfangreiche 7 Zuchtbücher Ættbók + saga íslenska hestsins á 20. Öld, in DE „Hengstbuch I+II“ und „Die Geschichte des Islandpferdes im 20. Jahrhundert“
Er propagiert Mitte des letzten Jahrhunderts das Islandpferd in Zusammenarbeit mit der isländischen Handelsfirma Samband und der deutschen Journalistin Ursula Bruns mit
unglaublichem und nie geahntem Erfolg im Ausland und erlebt ein extremes Aufblühen des Exportes und Rückkehr der Wikingerpferde auf den Kontinent.
1950 arbeitet er mit LH + Bf unermüdlich auf das erste Landsmót Hestamanna (Landestreffen der Pferdemenschen) hin wo zum ersten Mal Körungen und Zuchtprüfungen stattfinden. Danach wird das Landsmót mit 5‘ – 6‘000 teilnehmenden Pferden das grösste Pferdefest in Island (vielleicht das grösste der Welt?) bis 1998 alle 4, danach alle 2 Jahre stattfinden.
- Erster Landsmót in Þingvellir Südisland (ehemaliges Parlamentsgebäude und -gelände, heute isländischer Nationalpark)
- Seit 1962 abwechslungsweise im Norden und Süden, Qualifikationen zum Landsmót an Vierteltreffen (Zucht und Sport)
- 1961 wird Gunnar Rektor der Agrarschule in Holar
- 1969 gründet er mit Walter Feldmann sen., Gunnar Jonsson DK und Dr. Ewald Isenbügel CH die FEIF (Föderation europäischer Islandpferde Freunde)
- Arbeitet sehr erfolgreich an der internationalen Vermarktung in Freizeit, Sport und Zucht
- Gunnar + Theodór Arnbjörnsson planen Hengststation
- 1975 auf Litla Hraun bei Eyrarbakki
- 1981 nach Gunnarsholt verlegt
- Pferdezucht floriert
- Hengstbesitzer entwickeln Ehrgeiz
- Ausbildung wird angeboten
- Schauen finden statt, bis 3000 Zuschauer
- Hengste werden ausgeliehen
- Orri entsteht
- 1995 wird Gunnarsholt eingestellt, da viele Hengste nun privat sind
- Forciert die Gründung von Zuchtvereinen in Island
- Seit 1998 Félag Hrossabænd und Hrossaræktarsamband Íslands
1961 – 1996
Þorkel Bjarnason, der Lieblingsschüler von Gunnar übernimmt das Amt des Zuchtberaters. Während eines längeren Deutschlandaufenthaltes lernt er die kontinentale Pferdezucht und klassische Reiterei kennen.
Sein Interesse gilt der Gangartenvielfalt des Fünfgängers und als Langzeitprojekt die Gliedmassenstellung und die Halsung.
- Nahm unkooperative Pferde rigoros aus der Zucht
- Legt Wert auf Farbenvielfalt, akzeptiert auch Schecken
- 1986 erhöht er den Multiplikationsfaktor für Tölt von 10 auf 20
- Verlangt von Zuchtrichtern aktives Reiten
- Qualität, Reiteigenschaften, Rittigkeit der Pferde verbessert sich deutlich
- Sah Konkurrenz zu Islands Zucht beim Export von guten Zuchtpferden
1975
Wird von Þorkel und den Pferdezüchtern die Hagsmundafélag gegründet und später in Félag Hrossabæenda (Verband der Pferdezüchter) umgenannt.
Auch gründet der Bauernverband Bf durch die Initiative von Þorkel den Zuchtschutzfonds zum Schutze der isländischen Pferdezucht.
- Hengste werden angekauft
- Bietet grosses Angebot an hochgekörten Hengsten
1986 – 1999
Kristinn Hugason wird als weiterer Berater neben Gunnar eingestellt. Er ist ein aktiver Reiter und Hvanneyri-Pferdezuchtexperte mit Diplomabschluss in Zuchtwissenschaft in Uppsala SE.
Zusammen mit dem Genetiker Þorvaldur Árnasson arbeitet er intensiv am BLUP-System (Best Linear Unbiased Prediction / Beste lineare unbeeinflusste Vorhersage) der Zuchtwertschätzung, das EDV Berechnungsprogramm zur Einschätzung des Zuchtwertes und Zuchtwertprognose für Rinder, entsprechend für Islandpferde.
- BLUP Punkte verändern sich fortwährend
- Basiert auf Zuchtpferdebeurteilung seit 1961
- Seit 1990 Zuchtpferde mit Nachkommen mit BLUP eingeschätzt
- Hengste mind. 15 beurteilte Nachkommen
- Klasse I Hengst mind. 116 BLUP Punkte + 15-29 beurteilte Nachkommen oder
- Mind. 111 BLUP Punkte + 30 oder mehr beurteilte Nachkommen
- Stuten mind. 111 BLUP Punkte + mind. 5 beurteilte Nachkommen
Ein komplexes digitales Registrierungssystem wird ab 1986 eingeführt, die internationale Islandpferdedatei WorldFengur / www.worldfengur.com
1999 – 2004
Áugúst Sigurðsson studiert in Hvanneyri und Uppsala SE Genetik und wird zum Landeszuchtberater und ab 2004 Rektor in Hvanneyri.
Er führt die internationale FEIF Zuchtrichterprüfung ein und fördert das BLUP-System in Skandinavien.
- Integriert Schritt und Langhaar
- Macht interessante Zuchtstudie nach Landsmót 2002
2000
- Alle Islandpferde weltweit im Detail registriert
- Zucht- und Sportresultate öffentlich zugänglich
- Registrierungs Anfang in der Schweiz von Dr. vet. Barla Barandun
2004 – 20
Guðlaugur Antonsson Zuchtberater.
3. Alte Zuchtlinien
Nach dem furchtbaren Ausbruch des Lakagigars, dem «Skaftàredar 1783“, entstehen in den letzten 200 Jahren die ersten prägenden Zuchtstämme der isländischen Pferdezucht. Aus dem, vom Vulkanausbruch übriggebliebenen Pferdematerial und geographischer Bedingungen entstehen entsprechende Qualitäten und Eigenschaften. Diese haben sich aber seit 1960 stark vermischt.
Svaðastaðir – Stamm
Sörli 71 frá Svaðastöðum (geb. 1916) aus dem Skagafjörður, ist der Stammvater und nachhaltigste Hengst dieser Linie, die während einigen Jahrzehnten rein gezüchtet werden.
Pferde der Svaðastöðum Linie erkennt man am leichten Gebäude, feuriges Temperament, Fünfgängigkeit mit viel Tölt und Rennpass und gutem Charakter.
Dieser Stamm beginnt mit Brúnn frá Svaðastöðum (geb. 1902). Lettir 137 frá Svaðastöðum ist der bekanntester Sörli 71 Sohn.
Drei Hengste bilden durch die starke Inzucht eine markante Linien-Zucht:
> Kolkuós - Linie
- Hörður 112 frá Kolkuósi (geb. 1922) V: Sörli 71
- Lettir frá Kolkuós (geb.1944)
- Hörður 591 frá Kolkuósi (geb. 1957), reine Svaðastaðir Linie
- Stigandi frá Kolkuós (geb. 1962)
- Þor 76101392 von Sporz (Z: Migg Angehrn)
> Kirkjubær - Linie
- Randver 358 frá Kirkjubæ (geb. 1947)
- Hylur 721 frá Kirkjubæ
- Þáttur 722 frá Kirkjubæ (geb. 1967), reine Svaðastaðir Linie
- Rauðhetta 6161 frá Kirkjubæ (geb. 1979)
> Hofstadir – Linie
- Blakkur 169 frá Hofstöðum
- Blakkur 302 frá Úlfstöðum (Hofstada Ulfstada Blakkur)
> Sauðárkrókur - Linie
- Ragnars-Brúnka frá Sauðárkróki (geb. 1937)
- Siða frá Sauðárkróki (geb. 1952)
- Sörli 653 frá Sauðárkróki (geb. 1964), reine Svaðastaðir Linie
- Blossi 800 frá Sauðárkróki (geb. 1967)
- Hervar 963 frá Sauðárkróki (geb. 1976)
- Otur 1050 frá Sauðárkróki (geb. 1982)
Hrafn frà Holtsmuli ist die Hauptverbindung von der Svaðastaðir-Linie zur Hornafjörður-Linie.
- Grosser Stammhengst der jüngeren Zeit
- 86% alle LM Pferde gehen auf ihn zurück
- Hrafn frà Arnanesi
- Ofeigur frà Flugumyri
- Otur frà Sauðarkroki
> Hornafjörður – Stamm
Blakkur 129 frá Árnanesi (geb. 1926) vererbt grosse, kräftige, nervenstarke Pferde mit guten Reiteigenschaften.
Die Árnanes Zucht erbringt beste Ergebnisse durch viel Inzucht mit wenig verwandten Stuten.
Der Anfang dieses Linien Stammes beginnt mit Oða-Rauðka 2 frà Árnanesi (geb. 1892).
> Skuggi – Linie
- Skuggi 201 frá Bjarnanesi (geb. 1937), erster Gewinner (LM 1947) vom Sleipnir Pokal, LM Richterspruch: Viel aber hartes Temperament, viel Gangvermögen, ausreichend Elastizität, könnte sich akzentuirter Bewegen und leichter sein, intensiv im Borgarfjörður und im Südland eingesetzt, bekanntester Sohn: Nökkvi 260 frá Hólmi, viele Nachkommen in Zucht, viele Nachkommen Gædingars im Sport
- Drottning 2747 frá Hólmi (geb. 1946)
- Jarpur frá Hólum (geb. 1946)
- Kolskeggur frá Flugumýri (geb. 1966)
- Ófeigur 882 frá Flugumýri (geb. 1974)
> Laugarvatn – Linie
- Nökkvi 260 frá Hólmi (geb. 1941), bekanntester Hengst der vergangenen Zeit auf dem, Festland, bekannt durch Bilder mit Ursula Bruns auf Nökkvi, habe auch, Nökkvi drin!, Nachhaltige Wirkung auf die Zucht, ausserordentlich kraftvolle tüchtige Pferde, viel Tempo, aber wenig Bewegung
- Hóla Jarpur 474 frá Hólmi (geb. 1945)
- Síf 4035 frá Laugarvatni (geb. 1969)
> Árnanes – Linie
- Hrafn 583 frá Árnanesi (geb. 1960)
- Ofeigur 818 frá Hvanneyri (geb. 1968)
- Flosi frá Brunnum (geb. 1977)
Hindisvík – Stamm
- Rauðskjóna 394 frá Hindisvík (geb. 1885) war Stammstute und Stjarni 118 frá Hindisvík (geb. 1917) legte grösstenteils den Zuchtstock zwischen 1920-1945, trocken, elegant, harmonisches Gebäude, leichte Bewegungen, Ausdauer, oft viel Feuer, heftigkeit + wildheit), z.T. hartes Temperament gute Traber und Tölter, Hindisvík Pferde machen Männer tot, Hafreiningur von Johny Zigerlig WM DK Skagen
4. Bekannte Zuchtbetriebe
Kolkuós im Skagafjörður, Sigurmon Hartmannsson, züchtet über Hörður 112.
- Erbe reiner Kolkuóspferde nur noch vereinzelt in Island (Árbakki, Hólar), Deutschland, Schweiz (Sporz, Migg Angehrn)
- Meist schwarz, elegant, feine Ohren innen heller, sehr sensibel (hektisch), mit viel Tölt
- Þerna und Þrá frá Hólum
Kirkjubær im Süden, von Eggert Jonsson 1944 gekauft.
- Zucht mit erstklassigen Svaðastaðir Stuten
- Füchse mit Abzeichen, attraktives Aussehen, schöne Aufrichtung, viel Tölt, tolle Reitpferde
- Svaðastaðir und Hofstaðir Hengsten
- Gramur, Svadi 352, Randver 358, Glokollur 363 bis 1965 als Haupthengste
- Zuchtgeschichte wird in 3 Hengste eingeteilt, Lettir 137 frá Svaðastöðum, Hylur 721 frá Kirkjubær, Rauður 618 frá
- Sigurdur Haraldsson übernimmt 1967 Hof
- Þattur 722 frá Kirkjubær
- Þrá frá Holum
- Rauðhetta 6161 frá Kirkjubæ
Sauðárkrókur im, Sveinn Gudmundsson
Bakkakot bei Hella wird seit 1946 von Jón Ársælsson geführt, Sohn Ársæl wohnt nebenan auf Eystri-Fróðholt.
- 1960 kauft Onkel von Jón Nökkvi 260
- Viðar frá Viðvík, Platon frá Sauðárkróki, Penni frá Árgerði decken auf Bakkakot
- Haupthengst wird Ófeigur 882 frá Flugumýri
- Sæla frá Bakkakot und Næla frá Bakkakot (Reiter Hafliði Halldórsson) an LM
- Sær frà Bakkakot
Holar im Norden, Landwirtschaftsschule seit 1943
Flugumyri
Sandhólaferja im Süden, von Ulrich Marth DE 1960 erworben (Bekannter von Gunnar Bjarnasson und Ursula Bruns), werden Pferde nach DE Exportiert. Sohn Jochen übernimmt den Hof und nun ist die dritte Generation in Zucht und Sport aktiv.
- Exportiert bis 1972 an die 6000 Pferde in die ganze Welt
- Viele Praktikanten aus CH: Käthi Bernhardt, Roland Engeler usw.
- 1972 nach Brand wieder neu aufgebaut
Þúfa bei Hvolsvellir erwirbt 1973 Indriði Theodór Ólafsson und Jóna Ólafsdottir mit 20 Pferden aus der Kirkjubær Kolla-Linie, 1990 über nimmt die Tochter Anna Berglind und Guðni Þór Guðmundsson den Hof.
- Setzt vermehrt Hrafn 802 Söhne und Adam 978, Darri 1021 ein
- 1986 Orri frá Þúfa V: Otur 1050 frá Sauðárkróki M: Dama
Höskuldsstaðir wird 1986 von Pétur Behrens DE und Marietta Maissen CH übernommen.
- Zogen mit 6 Pferden ein
- Stammstute Drottning 78245001 frá Fremi-Hvestu (Kolkuos Linie)
- Hrannar V: Ófeigur 882 M: Drottning
Álfhólar bei Hvolsvellir beginnt 1920 mit Valdemar Jónsson (1891-1985)..
- Kauft 1950 Nökkvi 260 am LM
- Fast alle Álfhólar Pferde sind mit Nökkvi verwandt, Inzucht
- Viergänger mit gutem Tölt, freundlich, aufgeweckt
- Enkelin Sara und Hrefna Maria führen nun den Hof
- Spitzenhengst Þrumufleygur frá Álfhólar in Zucht und Sport
Fet
Audsholtshjàleiga
Kjarnholt
Midsitja
Ketilstadir
Laugarvatni
5. Bekannte Zucht Pferde
- Sörli fra Sauðarkrok
- Siða
- Hervar fra Sauðarkrok
- Kjarval fra Sauðarkrok
- Kraflar fra Sauðarkrok
- Otur fra Sauðarkrok
- Ljufur 353 fra Hjaltabakka
- Þattur 722 fra Kirkjubæ
- Penni + Spegill fra Kirkjubæ
- Kolfinnur fra Kviarholi
- Rauðhetta fra Kirkjubæ
- Terna fra Kirkjubær
- Hlynur fra Kirkjubær
- Hrafn fra 802 Holtsmuli
- Ofeigur 882 fra Flugumiri
- Gàski 920 fra Hofstöðum
- Randver fra Nyabær
- Orri fra Þufu
6. Vorväter der heutigen Islandpferdezucht
Studie nach dem Landsmot 2002 von Àgust Sigurdsson, Landeszuchtberater.
Alle 222 Zuchtpferde vom Landsmót 2002 stammen von Sörli 71 frà Svaðastöðum ab und gehen so auf die Basis der Svaðastaðir Linie zurück, auf Lettir 137 frá Svaðastöðum und 218 von 222 LM Pferden auf den Skuggi 201 Sohn Nökkvi 260 frà Holmi.
Das genetische Erbe des heutigen Islandpferdes kann anhand eines sogenannten Verwandtschafts-Richtwertes (R) zwischen den Landsmót-Pferden und allen eingetragenen Vorvätern errechnet werden.
Der durchschnittliche Richtwert (R) für jeden Vorvater ergibt, wie einflussreich jeder einzelne war.
Eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, die angibt, wie gross der Erbanteil des Erbgutes der Vorväter bei den betreffenden Abkömmlingen ist, ist die folgende Rechnungsmethode des Verwandtschaftsgrades. Jeder Generationenwechsel vermindert weiter um die Hälfte
- Generation 2 Eltern zu Nachkommen 50 % Verwandschaft
- Generation 4 Grosseltern 25 % Verwandschaft
- Generation 8 Urgrosseltern 12,5 % Verwandschaft
- Generation 16 Ururgrosseltern 6,25 % Verwandschaft
- Generation 32 Urururgrosseltern 3,125 % Verwandschaft
Je mehr Generationen zwischen Vorfahren + Nachkommen, desto geringerer der Koeffizient. Bei der 3. Generation spricht man nicht mehr von Inzucht, sondern von Paarung mit Verwandtschaft.
Die Gesamtzahl derer, die irgendeine Verwandtschaft zum Vorfahren haben, muss einberechnet werden. Zahlen innerhalb jeder Vorfahren-Generation muss separat begutachtet werden.
Ein Generationenintervall bei Pferden beträgt beim spätreifen Islandpferd ungefähr 10-12 Jahre.
Nachkom. R% Vorfahren FEIF Nr.
1910-1920
- 222 5,39 Sörli 71 frá Svaðastöðum 16158550
1921-1930
- 102 3,29 Hörður 112 frá Kolkuósi 22157934
- 110 3,39 Sörli 114 frá Nautabui 22157999
- 222 6,23 Lettir 137 frá Svaðastöðum 24158550
1931-1940
- 212 5,63 Sörli 168 frá Svaðastöðum 32158550
- 220 4,95 Blakkur 169 frá Hofstöðum 33158228
- 218 3,57 Skuggi 201 frá Bjarnanesi 37177180
1941-1950
- 218 5,02 Nökkvi 260 frá Hólmi 41177415
- 102 5,46 Lettir frá Kolkuosi 46158585
- 124 7,38 Randver 358 frá Svaðastöðum 47158568
1951-1960
- 72 6,97 Hörður 591 frá Kolkuósi 57158589
- 67 6,47 Hrafn 583 frá Arnanesi 60177160
1961-1970
- 123 7,44 Hylur 721 frá Kirkjubær 62186101
- 168 12,05 Sörli 653 frá Sauðarkróki 64157001
- 65 16,33 Þattur 722 frá Kirkjubær 67186102
- 191 15,16 Hrafn 802 frá Holtsmúli 68157460
1971-1980
- 65 28,03 Ófeigur 882 frá Flugumyri 74158602
- 98 21,15 Hervar 963 frá Sauðarkróki 76157003
1981-1990
- 21 32,38 Kjarval 1025 frá Sauðarkróki 81157025
- 24 29,13 Kolfinnur 1020 frá Kjarnholt 81187020
- 54 27,13 Otur 1050 frá Sauðarkróki 82151001
- 46 39,65 Orri frá Þufu 86186055
Weitere, äusserst einflussreiche Hengste der neueren Zeit mit Landsmot Ehrenpreis
- Ófeigur 818 frá Hvanneyri -
- Náttfari 776 frá Ytra-Dalsgerði - Passer
- Gáski 920 frá Hofsstöðum - Schimmel, Bewegung, evt. passig
- Þokki 1048 frá Garði -
- Stigur 1017 frá Kjartansstöðum -
- Angi 1035 frá Laugarvatni -
- Stigandi frá Sauðarkróki 84151101 -
- Þorri frá Þufu 89184551 - Etwas grober Kopf, kurzer Hals, viel Tölt
- Gustur frá Hóli II 88165895 -
- Oddur frá Selfossi 87187700 -
- Kraflar frá Miðsitju 88158714 -
- Óður frá Brún 89165520 -
- Andvari frá Ey I 90184730 - Superbequemes wogendes Reitgefühl
- Galsi frá Sauðarkróki 90157003 - Graufalben, Fünfgänger
7. Identifikation des Islandpferdes
Ein Islandpferd ist nur reinrassig, wenn seine Abstammung bis nach Island zurückverfolgt werden kann. Alle Islandpferde der heutigen Zeit sind im WorldFengur eingetragen.
In Island werden 4 unterschiedliche Identifikationsmethoden eingesetzt.
Ohrenmarkierung
Heute noch werden Ohrenmarkierungen in hochspeziefischen jahrhundertealten Schnittmustern angewandt.
Heissbrand
Dieser Brand wird in Island nur sehr selten genützt.
- im Winterfell schwierig zum erkennen
Kaltbrand
Der Kaltbrand ist noch sehr verbreitet und wird im Zuchtregister aufgeführt.
- Kupferstempel wird in flüssiges Stickstoff getaucht (-170°)
- Bei Hautberührung erfrieren Hautzellen und werden weiss (Pigmentlos)
- Meist Sattellage oder seltener Hals
- Brand wird im Zuchtbuch registriert
- Achtstellige Nummer ergibt folgende Informationen:
- Stelle 1+2: Geburtsjahr (anstelle 1997 steht 97 ...usw.)
- Stelle 3: 1 für männlich, die 2 für weiblich (wird evt. weggelassen)
- Stelle 4+5: Region-Nummer (siehe Liste) (Buchstabe wird evt. weggelassen)
- Stelle 6,7+8: Züchter-Nummer innerhalb der Gemeinde
- Arnessysla-Hochland! 88 I
- Borgarfjörður, Akranes 35 B
- Dalasýsla 38 D
- Ost Húnavatnssýsla 56 H
- Ost Skaftafellssýsla, Höfn 77 Z
- Ost Rangárvallasýsla 84 O
- Ost Skagafjörður 58 W
- Eyjafjörður, Akureyri, Dalvík, Ólafsfjörður 65 A
- Kjalarnes, Reykjavik-Umgebung 25 R
- Mýrasýsla, Borgarnes 36 M
- Nord Múlasýsla, Seyðisfjörður 75 S
- Nord Þingeyjarsýsla 67 N
- Snæfellsnes- und Hnappadalssýsla 37 P
- Süd Múlasýsla, Neskaupstaður, Eskifjörður 76 U
- Süd Þingeyjarsýsla, Húsavík 66 E
- Strandasýsla 49 T
- Vestfirðir 45 F
- West Húnavatnssýsla 55 V
- West Skaftafellssýsla 85 Y
- West Rangárvallasýsla 86 L
- West Skagafjörður, Sauðárkrókur 57 K
Bsp.: Nr.: 90.1.55-424
- Geburtsjahr: 1990
- Pferd ist männlich (ob Wallach oder Hengst geht aus der Nr. nicht hervor)
- Region: West Húnavatnssysla
- Züchter: Hjálmar Pálmason
Mikrochip
Der Microchip / Transponder ist eine reiskorngrosse Glaskapsel (ISO-Norm 11784/11785) und wird auf der linken Seite in den Hals injeziert. Er ist ungefährlich, verschiebt sich nicht und wird durch äussere Einwirkung nicht zerstört.
Ein Lesegerät aktiviert den Mikrochip und liest seinen weltweit gültigen, einmaligen, fälschungssicheren und nicht umprogrammierbaren Zahlencode.
Alle gespeicherten Daten können mit einem Lesegerät (Data-Mars) abgerufen werden und sind im Equidenpass / Pferdepass eingetragen.
Seit 2000 sind alle Islandpferde weltweit gechipt und im WorldFengur eingetragen.
Quellennachweis
- Hengstbuch II / Die Geschichte des Islandpferdes im 20. Jahrhundert
- Gunnar Bjarnason / Übersetzung Petur Behrens + Marietta Maissen
- Das Islandpferd
- Gisli B. Björnsson / Hjalti Jon Sveinsson