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Gangpferde Gangarten


IS Rennpass / Skeið

Diese Gangart wird meist im Renntempo über kurze oder auch längere, möglichst gerade und ebene Strecken geritten oder gefahren.

IS Rennpass Weltrekord (fliegender Start) ca. 50 Std/km
  • 2012   100 Meter   6,95 Sekunden  / Carina Meyerhofer / Frami AT

Sprint Weltrekord (Startblöcke)
  • 2009   100 Meter   9.58 Sekunden / Usain Bolt, Jamaika

Rennpass ist die „Königsgangart“ der fünfgängigen Pferde
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1.     Geschichte und Bedeutung

Dieser laterale Gang entwickelte sich über Hunderttausende von Jahren, ähnlich wie der Passgang der Kameliden bei der ökonomischen Überwindung von langen Distanzen in Steppen, Wüsten, Tundren usw.

Pass, Rennpass oder fliegender Pass ist eine natürliche, genetisch veranlagte Gangart verschiedener Gangpferderassen aus aller Welt.



2.     Beschreibung

Pass oder Passgang ist eine laterale Gangart im Zweitakt mit vier Phasen, minimaler Flugphase und wenig Geschwindigkeit (selten im gebrochenen Viertakt mit acht Phasen).
Rennpass ist eine laterale Renngangart im meist gebrochenem Zweitakt mit vier Phasen bis zum leichten Viertakt mit acht Phasen, deutlicher Flugphase und viel Tempo. Sehr selten hat schneller Rennpass einen klaren Zweitakt mit vier Phasen.

IS Isländer
Das Islandpferd muss sich im Rennpass fliegen lassen = Fliegender Pass / Flugskeið. Der Rennpass wird nur rennmässig über kurze Distanz geritten (max. 25sek. 250m).
  • Wird vom Galopp in den Rennpass gelegt, kraftvoller Antritt mit viel Schub- und Schnellkraft
  • Weite Bewegungen wichtiger als hohe, grosse lange oder kleine schnelle Tritte
  • Streckung von Kopf und Hals nach vorne, Pferd muss gewinnen wollen, muss Biss haben
  • Gutes Gleichgewicht / Balance, gute Durchlässigkeit zum Legen
Langsamer Pass gilt als Gang- oder Taktfehler und wird nur im unteren Freizeitbereich eingesetzt oder geduldet.


2.1     Takt

  • Langsamer Pass 
  • 2 Takt   
  • --      --      --      --      --                                   

  • Rennpass
  • Gebrochener 2 Takt / z.T. 4 Takt
  • - -          - -          - -          - -          - -                                                            


2.2 Fussfolge

Langsamer Pass HL/VL - HR/VR
Die Lateralen Seiten bewegen sich gleichzeitig.
  • 1 Hinten links und vorne links zusammen
  • 2 Hinten rechts und vorne rechts zusammen

Rennpass HL-VL  -  HR-VR
Vermehrt gebrochener Zweitakt bis Viertakt, ganz selten sauberer Zweitakt.
  • 1a Hinten links
  • 1b Vorne links
  • 2a Hinten rechts
  • 2b Vorne rechts


2.3 Phasenfolge

Langsamer Pass
In 4 Phasen ist meist eine steife, verspannte oder zu kraftlose Gangart.
  • 1 Zweibeinstütze lateral                        HL + VL
  • 2 Keine oder nur kurze Flugphase
  • 3 Zweibeinstütze lateral                        HR + VR
  • 4 Keine oder nur kurze Flugphase

Rennpass
Ganz selten im sauberem 2 Takt mit 4 Phasen. Meist in gebrochenem 2 Takt mit 4 Phasen bis zum Viertakt in 8 Phasen
  • 1 Kurze Einbeinstütze                                     HL
  • 2 Zweibeinstütze lateral                        HL + VL
  • 3 Kurze Einbeinstütze                                     VL
  • 4 Lange Flugphase
  • 5 Kurze Einbeinstütze                                     HR
  • 6 Zweibeinstütze lateral                        HR + VR
  • 7 Kurze Einbeinstütze                                     VR
  • 8 Lange Flugphase


2.4    Diagramm

Das Gangartendiagramm zeigt, besonders im Rennpass, an welche Beine am Boden sind oder in der Luft. Je mehr schneller Rennpass, je kürzer die Belastungsphase und länger die Flug- oder Schwebephase.


2.5     Haltung

Das Passpferd muss durchlässig sein und die Anlehnung akzeptieren damit kraftvolle Tritte und Raumgriff kontrolliert durchkommen.
  • Pferd streckt sich optimal und wird tief, nicht zu viel Aktion
  • Entsprechende Anlehnung, darf etwas anbeissen, aber nicht auf Hand liegen
  • Mit viel Energie


2.6 Tempi

Rennpass oder isländisch Flugskeið wird nur im Renntempo geritten, das heisst, höchstens 12 Sekunden auf 100m oder 25 Sekunden auf 250m inkl. 50m freiem Anreiten ab der Startlinie / Startbox.

Fliegender Pass
  • Deutliche Flugphase (Hauptunterschied zum Tölt)
  • Guter schneller Pass nur 100m unter 8 Sekunden
  • Pass Reiten, wie wenn man gewinnen will
  • Langsamer Pass nur bei anspruchslosem Freizeitreiter OK, Reisepass, Schweinepass​​​​​​



3.     Fehler

3.1 Zweitakt

Dieser Pass ist meist zu langsam und es fehlt an der nötigen Spannung. Die Tendenz zum Herausspringen in den Galopp, Kreuzgalopp und Wechseln (Tribulieren) ist sehr gross.
  • Lasch, lässt sich in Galopprolle fallen
  • Steif in Lende, Tritte verkürzen sich
  • Hektisch, kommt zu Wechseln
  • Evt. ungeschickter Reiter, evt. unpassender Boden / Beschlag / Zäumung / Training

Korrektur
  • Ursache erkennen
  • Besser Reiten / ausbilden / gymnastizieren
  • Balance / Durchlässigkeit suchen, zum treiben kommen
  • Schub- und Schnellkraft trainieren
  • Eher bergauf korrigieren


3.2 Viertakt / Vierschlag

Kommt nicht zur Streckung, dies verhindert die Entwicklung der Flugphase. Das Pferd läuft dadurch im Renntölt.
  • Antritt starker Vierschlag, muss sich aber innert Metern zum gebrochenen Zweitakt auflösen
  • Zu viel Aufrichtung, streckt sich nicht
  • Zuviel aufgerichtete Töltarbeit im Vortraining, zuviel Spannung
  • Meist fehlende Schnell-, Schubkraft und / oder zu viel Tragkraft oder Aufrichtung
  • Zu wenig Tempo / Energie / Mut / Kraft
  • Evt. zaghafter Reiter
  • Evt. Unpassender Boden / Beschlag / Zäumung / Training / Schutzmaterial

Korrektur
  • Ursache erkennen
  • Galopp schlechter / flacher reiten
  • Mehr vorwärts reiten, rennen, anbeissen lassen
  • Muss sich in Spannung deutlich fallen lassen
  • Leicht Bergab
  • Zweitpferd einsetzen
  • Tölt weniger aufrichten
  • Keine Tölt – Pass Übergänge reiten
  • Nur aus Galopp legen und Schnellkraft trainieren


3.3 Rolle
Neigt im Pass zum Galopp und zeigt so seine Gleichgewichts- oder Durchlässigkeits-probleme.
  • Meist einseitig, vorne oder hinten, rechts oder links
  • Schulter oder Hinterhand fällt aus, Pferd ist schief
  • Reiter stört, sitzt schief, hinter Bewegung, über die Hand
  • Treibt mit Schenkel zu stark, zu wenig Energie / Kraft
  • Evt. ungeübter Reiter, evt. unpassender Boden / Tempo / Zäumung / Training / Vertrauen

Korrektur
  • Ursache erkennen, Sitz verbessern
  • Durchlässigkeit und Geraderichtung trainieren
  • Hilfengebung optimieren und durchkommen
  • Kraft- oder Konditionstraining


3.4 Tempo

Die Geschwindigkeit entspricht nicht dem Rennpass da die Flugphase zu kurz ist.
  • Reiter bremst aus
  • Wenig Talent, zu wenig Temperament
  • Zu viel Viertakt, zuwenig Streckung
  • Angst vor Verletzung, Schutzmaterialien einsetzten
  • Evt. unsicherer Reiter, evt. unpassende Ausrüstung, Beschlag, Training

Korrektur
  • Beim Pferd mehr Ehrgeiz entwickeln, kurz und energischer reiten
  • Anfangs nicht zu lange Strecken, Zweitpferd zum Ziehen einsetzen
  • Gewinnen lassen, auf Nachhauseweg Passreiten, am Ziel Pferde warten lassen
  • Pferd ggf. nur für Ovalbahn Pass geeignet, ggf. kein Pass mehr reiten


3.5 Reiter Fehler

Reiter zu hektisch 
  • Ruhiger Anreiten, entlastend anreiten
  • Pferd nicht überfallen
  • Anfangs eher breite Zügelführung

Reiter zu passiv 
  • Klarere Hilfengebung
  • Keine Rollen korrektur
  • Zu wenig durchhaltend aufnehmen auf entsprechender Seite

Zu viel Zügeleinwirkung    
  • Festziehen

Ohne Durchkommen              
  • Zu wenig Anlehnung, Verbindung

Störende Zügel                          
  • Kein Mitgehen in Bewegung
  • Unruhige Hand

Lasches Davonlaufen       
  • Zu wenig kurze energische Hilfen                         
  • Zu weniges Vorwärtstreiben​​​​​​​



4.     Sitz und Hilfen

Beim allen Lateralgangarten wie Tölt oder Pass ist der flexible Grundsitz enorm wichtig.
Die Hilfen zum Rennpassreiten kann man deutlicher beschreiben als die Tölthilfen. Sie sind aber auch, wie die Hilfen zum Antölten, sehr individuell und benötigt gute gefühlvolle Gangartenerfahrung mit sensiblem Gespür für die Geschwindigkeit. Erst wenn man den Galopp kontrolliert beherrscht, darf mit dem „Legen“ aus dem Galopp begonnen werden.
  • Angaloppieren rechts und links
  • Galoppübergänge, Galopp-Tölt
  • Tempounterschiede, Zulegen und Zurücknehmen
  • Ruhiges Tempo erhalten
Die Hilfen zum Legen dürfen niemals „Plötzlich“, müssen aber „Schnell und Präzis“ kommen!



4.1 Legen

Der Übergang vom Galopp in den Rennpass soll innert wenigen Tritten möglichst weich und harmonisch geritten werden. Dazu braucht es eine gute Durchlässigkeit, speziell bei harten, übereifrigen oder hektischen Pferden.
  • Gewicht auf gegenüberliegender Seite des Galopps / Rolle (aussen)
  • Mit Zügel vorgreifende Vorhand an Galopp / Rolle hindern (innen)
  • Leicht nachgebender Zügel auf äusserer Seite und gerade halten
  • Innerer Schenkel treibt inneres Beinpaar bis Gang zum Pass ausgleicht

Auf Passstrecke
Aus laschem Tölt in eher schlechten, flachen Galopp angaloppieren.
  • Genug Bremsweg einrechnen
  • Anfangs eher bergauf

Auf Ovalbahn
In erster Ecke der kurzen Seite etwas flach im Innengalopp angaloppieren.
  • Nicht schon in Ecke Legen, gibt meist Kreuzgalopp
  • Legen aus zweiter Ecke der kurzen Seite

Aus Startbox
Pferd so hinstellen das der gewünschte Galopp kommen kann, Phasenfolge beachten.
  • Bei Rechtsgalopp soll das linke Hinterbein etwas nach hinten stehen und umgekehrt
  • Keine Laterale, sonst Kreuzgalopp

Aus dem eher gestreckten freien Galopp lässt es sich einfacher legen. Das Pferd braucht vor dem Legen vorne genug Raum am ganz leichten, fast losen Zügel damit die Hinterhand gut abstossen kann.
  • Leichter Entlastungssitz / Bereitschaftsstellungssitz, Rücken freimachen, nicht stören
  • Nicht zu stark in der runden Galoppbewegung mitgehen
  • Kontakt mit Hand und Sitz, aber nicht ausbremsen, immer erinnernd leicht beieinander behalten
  • Tempo kurz vor Legen etwas verstärken, ohne zu viel Druck aufzubauen
  • Leichtes Aufrichten, entsprechend Einsitzen auf die äussere Seite
  • Innert Metern Galopprolle vorne mit ein- oder beidseitigen halben Paraden verhindern
  • Gleichzeitig auf gegenüberliegender Seite vermehrt treiben
  • Pferderücken spannt sich (keine Verspannung), Galoppsprünge werden lateraler
  • Sich Aufrichten und durchkommen mit Hilfen, beim Legen möglichst wenig Zügelhilfen, mehr Oberkörper einsetzen
  • Nase streckt sich nach vorne, ​​​​​​​Galopp muss beim Antritt Passtempo haben
  • Legen auf den Punkt bei Passprüfung / Passrennen / Fünfgang
  • Gefühlvoll aber effizient verstärken


4.2 Rennpass

Das Reiten des Rennpasses ist stark abhängig von der Passqualität und der Passsicherheit. Der Rennpass soll im flotten Tempo, guter Streckung und mit viel Gefühl aber auch mit Ehrgeiz geritten werden.
  • Sobald im Pass, mit entsprechender Anlehnung vorwärtsreiten
  • Treiben mit Sitz / Stimme / einseitigen- oder beidseitigen Paraden / Antippen / Zupfen
  • Nicht Stören und Tempo steigern oder mindestens beibehalten
  • Zu positivem Bewegungsablauf kommen
  • Vibrierende Handbewegungen zum Spannung halten oder Treiben
  • Gerte an Rennen nicht erlaubt


4.3 Zurücknehmen

Das Pferd soll ohne grobe Hilfen durchpariert werden können, mit Sitz und Stimme zum Tölt durchkommen und dabei ggf. Nachgeben.

Auf Passstrecke
  • Über Ziellinie noch volles Passtempo, dann erst an Zurücknehmen denken
  • Passprüfung optimal innert 50m zum Schritt

Auf Ovalbahn
  • Nicht auf zu kurzen Bahnen Pass reiten, Pferd bekommt Angst vor Ecken
  • Auf Ecke zu runterkommen lassen
  • Nicht in Ecke reinrennen
  • Anfangs langer Seite etwas 4 Takt noch OK
  • Beim Durchparieren Übergang in Kreuzgalopp gibt eine 0



5.     Hilfsmittel

Hilfsmittel ersetzen keine Ausbildung, helfen aber bei korrektem Einsatz im Training.


5.1     Ausrüstung

Hilfszügel
- Martingal nur bei starkem „nach Oben heraus galoppieren“
- Overcheck nur bei starkem „nach Unten wegziehen“
- FIPO, am Turnier verboten

Gerte
- Gerte zum Training brauchen (an Rennen verboten)
- Gerte meist nur an Schulter
- Zügelenden dürfen nicht zum Treiben verwendet werden

Zäumung
- Pelham oder Dressurkandare mit Unterlegstrense mit 2 Zügel nur für Geübte
- Kandare hält bessere Spannung
- FIPO Reglement, bei Rennen verboten


5.2     Schutzmaterialien

Beim Passreiten immer Schutzmaterialien verwendet.
- Glocken enganliegend
- Ballenboots (Leder, Gummi, Kunststoff usw.)
- Bei Streifern Gamaschen oder bandagieren


5.3     Beschlag

Bei zu starker Veränderung der Stellung kann es zu Schädigungen durch Überbelast-ungen der Gliedmassen kommen. Beim Beschlag gilt generell, dass man mit dem natürlichen Horn auskommen soll. Er soll auch das Greifen oder Streifen verhindern.
  • Vordereisen vorne Rund, Zehenrichtung, Zehe vorstehen lassen
  • Hintereisen immer zwei Aufzüge wegen Greifen, Hintereisen etwas zurücksetzen
  • Meist mit Stollen, leichte Stollen erhöhen die Griffigkeit, einmal gebrauchte Kornstollen
  • Vorsicht mit Innenwand, nicht zu steil
  • Vordere Teil des Hintereisens Kante brechen, besonders bei langen Zehenwinkel Eisen früh abrunden
  • Lange Zehenwinkel ergibt oftmals Greifer
  • Im Rennen leichte Eisen, im Training eventuell schon leichte Eisen
  • Mit Gewichtseisen soll generell sehr vorsichtig umgegangen werden

Bei Greiffern
  • Stellung optimieren, Hinterfuss kurzhalten, ev. nach aussen drehen
  • Zehenweit stellen, kurze Zehe
  • Aussen hinten längere Trachten und mehr Gewicht, innerer Tragrand etwas kürzen
  • Innerer Eisenschenkel kürzen, leicht nach aussen drehen, aussen einen Stollen anbringen
  • Röhren- oder Fesselkopfverletzungen mit Gamaschen verhindern

Faustregel
Zweitakt               
  • Vorne schwere Eisen
  • Hinten leichtere Eisen
  • Vorne Schutzmaterialien
Viertakt   
  • Vorne leichte Eisen,
  • Hinter schwerere Eisen



6.     Ausbildung / Training

6.1    Reiter

Vor dem ersten Rennpassversuch soll der Reiter über eine fundierte Grundausbildung mit viel Erfahrung im Töltreiten verfügen.
  • Zum Passreiten Bügel 1-2 Löcher kürzer
  • Sattel nicht zu weit hinten
Voraussetzung sind ein unabhängiger Sitz, eine ruhige Hand und Mut zur Geschwindigkeit. Gelassenheit und viel Gefühl für Reaktion und Tempo sind unerlässlich.
  • Anfangs einfache Passer reiten
  • Passstrecke im Tölt verstärken bis Rennpass
  • Übergänge Galopp – Tölt – Galopp auf Ovalbahn aus Ecke
  • Erst Legen lernen, wenn Übergänge klappen
  • Rollenkorrektur üben
  • Passstimmung, Passwille erspüren
  • Passspannung erspüren
  • Reiter lernt bei jedem guten oder auch schlechten Lauf
  • Pferd verdirbt bei jedem schlechten Lauf


6.2    Pferd

Der Passer soll ein entsprechendes Gebäude und Talent zum Rennpass laufen aufweisen. Das geeignete Pferd für die richtige Prüfung ist eventuell wichtiger als das reiterliche Können.

Exterieur
  • Nicht zu viel Aufrichtung wegen Streckung
  • Muss mit Vorhand ausgreifen können
  • Nicht zu viel Bewegung
  • Muss sich in Bewegung strecken können
  • Vorhand eher etwas rückständig
  • Genug Ellbogenfreiheit bei zu hohen und weiten Bewegungen
  • Genug Rumpflänge wegen Greifen
  • Gut bemuskelte Oberlinie erleichtert zurücknehmen
  • Lange Beine machen lange Schritte
  • Hinterhand eher nach hinten ausgestellt wegen Schubkraft
  • Kann bodenweit, zehenweit, kuhessig sein wegen Greifen
  • Offener Winkelung Becken – Oberschenkel erleichtert Schubkraft
  • Kruppe möglichst lang von Hüfthöcker bis Sitzbein, Motor, Schub
  • Mittlerer bis tiefer Schweifansatz
  • Sprunggelenkwinkel deutet häufig auf verstärkten Passveranlagung

Interieur
  • Viel Energie, Vorwärtsdrang, Renntemperament
  • Sensibel aber nicht zu nervig
  • Reaktion, da Reiter nicht viel Zeit hat
  • Regulierbar, kooperativ
  • Starker Leistungswille, Siegeswille
  • Guter Gædingur


6.3     Rennpass Reiten

Um Verletzungen zu vermeiden darf die Rennstrecke keine Unebenheiten oder Löcher aufweisen und muss befestigt, gerade und eben sein.
Dem Pferd bietet eine mindestens einseitige Einzäunung eine gewisse Sicherheit und Anlehnung. 
Auf der Ovalbahn wird nur an der langen Seite Pass geritten.
Die Rennpassausbildung für das Pferd und den Reiter beginnt erst nach erfolgter Grundausbildung im Schritt, Trab, Galopp und ganz wichtig, im Tölt, wobei die Galopparbeit nicht zu unterschätzen ist. Die gute Vorbereitung zum Passtraining ist entscheidend für die zukünftige Passrittigkeit.
  • Ruhiger Schritt am langen Zügel
  • Ruhiges Stillstehen in allen Situationen
  • Lockeren Trab und Tölt in unterschiedlichen Tempi
  • Beidseitiges, gelassenes Angaloppieren und Galoppieren
  • Galopp verstärken bis Renntempo und wieder müheloses zurücknehmen
  • Fliessende Übergänge Schritt - Galopp – Tölt – Galopp - Schritt
  • Aus Ecke von Galopp in Tölt legen
  • Legen aus mittlerem Tölt bis Pass
  • Tölt überziehen bis zum Pass
  • Nur wenige 10 – 20 Meter Pass, wieder in Tölt zurücknehmen
  • Strecke gerade, leicht bergauf und Richtung Stall wählen
  • Harte unfaire Hilfen vermeiden aber deutliche Hilfen geben
  • Durchlässigkeit
  • Heimwärts reiten
  • Nicht zu schnell und zu lange
  • Pferd muss rennpassen wollen
  • Ggf. durch anderes Pferd ziehen lassen

Planmässiges Training
Eine optimale Passstrecke und die gute Passstimmung ist unerlässlich für gute Rennpasszeiten oder gute Passnoten.
  • Ca. 20-30 Min. ins Gelände bevor man Pass reitet
  • Pferd mitdenken lassen "jetzt darf ich"
  • Faule Pferde zu zweit Pass laufen lassen
  • Galopp muss langsamer sein als Rennpass
  • Galopp ungefähr selbes Tempo wie Antritt
  • Ziel sichtbar halten
  • Individuell höchstens 1-3x pro Ritt
  • Individuell höchstens 1-2x pro Woche möglichst an derselben Stelle
  • Bei Schwierigkeiten, wieder kürzere Strecken oder weniger Tempo
  • Anlehnung sehr angepasst und weich nach vorne!!
  • Keine Angst vor dem Passreiten haben
  • Pass nicht im Galopp, sondern im Tölt enden lassen

Übungen zum Training
(Siehe: LM EB - Trainingslehre)
  • Gehorsamsmässige Übungen für Durchlässigkeit bei Legen, vor allem PP1
  • In Spannung ruhig stehen lassen bei Start P1, P3
  • Ruhiger Galopp, bei Start P1, P3
  • Geschmeidigkeit, Paraden beim Legen PP1
  • Guter Mehrgang F1, F2
  • Legen
  • Legen, weiterreiten und Tempo machen
  • Durchparieren Pass - Tölt – Schritt
  • Verrittene Pferde nur kurz in den Pass bringen und sofort wieder ruhig durchparieren

Man muss sich Bewusst sein, dass die ersten 10 Turniere zum Trainingsprogramm zählen.



7.     FEIF Leitgedanken zu Rennpass

Pass – Ovalbahn Allgemein
Das Pferd soll sich energisch in lateralem Zweitaktrhythmus mit klar sichtbarer Schwebephase in hohem Tempo vorwärts bewegen. Das Pferd soll seinen Rücken anheben und den Kopf und Hals vorwärts strecken. In der Schwebephase ist das laterale Vorder- und Hinterbein weit nach vorne und das gegenüberliegende Beinpaar weit nach hinten gestreckt.
Die Bewertung basiert auf dem Gesamteindruck der gesamten Vorstellung (Vom Angaloppieren bis zum Zurücknehmen, wie Passprüfung) es fließen sowohl die Passqualität als auch die technische Ausführung in die Bewertung mit ein.

Passprüfung PP1 – Legen 1 Allgemein
Sobald die Startflagge gehoben wird, soll das Pferd im Schritt, Trab oder Tölt gut aus[1]balanciert zur Trichterzone geritten und dort angaloppiert werden. Das Pferd betritt eine neue Zone, sobald der erste Teil des Pferdes die Zonenlinie passiert. Um hohe Noten zu erhalten, muss das Pferd die oben beschriebene Aufgabe erfüllen und den gesamten 25m Trichter mit gutem Vorwärts[1]drang durchgaloppieren, bevor es in den Pass gelegt wird.
Passprüfung PP1 – Passqualität 2/3 Allgemein
Das Pferd soll in klarem und sicherem Pass sein, wenn es die Zeitstrecke betritt. Der Reiter soll energischen und kraftvollen Pass zeigen, hierbei soll das Hauptaugenmerk auf der Harmonie zwischen Pferd und Reiter liegen. Neben der Qualität und der Geschwindigkeit des Passes müssen der Reitstil und die Präzision der Vorstellung ein wichtiger Teil der Bewertung sein.

Passprüfung PP1 – Zurücknehmen 4 Allgemein
Das Pferd soll in kraftvollem Pass in den Bereich des Zurücknehmens geritten werden. Hier soll der Reiter leicht und ohne Kraft die Geschwindigkeit reduzieren. Zum Erreichen der höchsten Noten soll das Pferd vor dem Ende der Zone (200m) im Schritt sein. In diesem Aufgabenteil soll der Reiter die Durchlässigkeit seines Pferdes demonstrieren.


Rennpassrekorde 100m Speed Pass
  • 6,95     2012     Frami von St. Oswald / Carina Mayerhofer AT

Rennpassrekorde 150m
  • 15,0     1979     Gustur / Reynir Adalsteinsson
  • 14,2     1980     Börkur frà Kviabekk/Thomas Ragnarsson
  • 14,2     1980     Trausti frà Sigmundarstödum / Adalsteinn Adalsteinso
  • 13,9     1981     Skjoni frà Moeidarhvoli /Adalsteinn Adalsteinsson
  • 13,8     1983     Leistur frà Keldudal / Adalsteinn Adalsteinson
  • 13,8     1985     Penni frà Arnarholi / Magnus Halldorsson
  • 13,47   2011     Blökk frà Kambi / Catherine Gratzl AT

Rennpassrekorde 250m
  • 24,4     1924     Hördur frà Stokkseyri / Karl Porsteinsson
  • 24,4     1927     Sjuss frà Oddholi / Arni Gunnlaugsson
  • 24,4     1927     Sleipnir frà Vatnahjàleigu / Karl Porhallsson
  • 24,2     1928     Sjuss frà Oddholi / Arni Gudlaugsson
  • 24,2     1934     Fluga frà Skufslaek / Porgeir Jonsson
  • 24,2     1937     Pokki frà Lögbergi / Fridrik Hannesson
  • 24,2     1942     Randver frà Varmadal / Jon Jonsson
  • 23,9     1946     Randver frà Varmadal / Jon Jonsson
  • 22,6     1948     Gletta frà Dönustödum / Sigurdur Olafsson
  • 22,5     1976     Odinn frà Gufunesi / Adalsteinn Adalsteinsson
  • 22,2     1977     Fannar frà Skeidhàholti / Albert Jonsson
  • 22,1     1978     Skjoni frà Moeidarhvoli / Albert Jonsson
  • 21,6     1979     Skjoni frà Moeidarhvoli / Albert Jonsson
  • 21,6     1983     Villingur frà Mödruvöllum / Adalsteinn Adalsteinsson
  • 21,5     1985      Villingur frà Mödruvöllum / Eirikur Gudmundsson
  • 21,5     1985      Leistur frà Keldudal / Sigurbjörn Bardarsson
  • 21,4     1986      Leistur frà Keldudal / Sigurbjörn Bardarsson
  • 21,4      1986     Tvistur frà Sudur-Fossi / Eirikur Gudmundsson
  • 21,15    2018     Kjarkur frà Arbaerjarhjàleigu II / Konrad Valur Sveinso
  • 21,07    2021     Hulda fràn Margaretehof / Daniel Ingi Smàrason
                                         
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